Eigentlich interessant, dass es in der Bibliotheksdiskussion fast untergeht, wie ihre Softwareanbieter agieren. Außer Jürgen Plieninger im netbib Blog hat sich niemand zum aktuellen Fall Endnote vs. Zotero in Deutschland geäußert.
Der Endnoteanbieter hat anscheinend die Zoteromacher (eine amerikanische Uni) verklagt, weil sie ihr Format implementieren. Auch wenn das Beispiel ein wenig hinkt: man stelle sich vor man dürfe die eigenen Daten nur mit den Tools eines Herstellers ansehen oder ändern. Wie sähe da z.B. die Textverarbeitungs- oder Katalogwelt aus? Obwohl dieses Beispiel schon zeigt, wie schlecht die Situation auch bei Formaten aussieht...
Ich finde es nachvollziehbar, dass ein Hersteller einer Software Konkurrenten aus dem Markt drängen will, um möglichst ein Monopol zu erlangen. Auch wenn das nicht sehr sympathisch ist und sehr viel über die Betreiber aussagt.
Andererseits ist es dann aber auch so, dass man als Community, die auf offene Standards und Formate setzt, diese Hersteller in die Schranken weisen muss, will sie nicht unglaubwürdig werden.
In Deutschland benutzen und supporten einige Bibliotheken Endnote. Diese sollten sich nun fragen: will man diesen Anbieter weiter unterstützen? Oder sollte man den Anbieter auffordern, seine nichtkommerziellen Konkurrenten nicht per Gericht aus dem Markt zu kegeln, sondern durch bessere Produkte?
Weitere Hinweise finden sich auch hier:
http://www.techdirt.com/articles/20080929/0021092389.shtml
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