Moinsen,
da ich nun häufiger mit Kinderwagen unterwegs bin, erlange ich eine andere Perspektive auf die Stadt. Man muss sich mit dem schweren Kinderwagen z.B. im ÖPNV an barrierefreie Infrastrukutren heran tasten, also an Aufzüge.
Und Aufzüge benutzen (gerade mit sperrigem Kinderwagen) heißt warten lernen. Schon klar, dass man nicht mehr überall hinfahrn kann, wohin man will. Aufzüge gibt es nur an ca. ein Drittel der U- und S-Bahnstationen (meist an Umsteigepunkten).
Die Aufzüge sind dabei in der Regel chronisch unterdimensioniert. Für jeden Umstieg in der U- und S-Bahn muss man mindestens 10 Minuten mehr einplanen, als ohne Aufzugbenutzung. Ganz besonders negatives Beispiel sind die Aufzüge am neuen Hauptbahnhof. Dort muss man eine viertel Stunde Wartezeit einplanen. Und dann führen sie noch nicht einmal auf alle Gleise im Untergeschoss. Wo man natürlich noch mal auf Fahrstuhlsuche und -jagd gehen darf. Sehr schlecht gelöst, DB.
Schön sind aber auch Reaktionen vor Fahrstühlen wartender Menschen, die sie sonst nicht so oft nutzen. Die sind dann stellenweise von einer Schlange Kinderwagen genervt und können es nicht fassen, dass sie warten müssen! Und tun das natürlich offensiv kund... Be Berlin ;-)
Hinzu kommt, dass die Aufzüge nicht in allen Gegenden wirklich schön anzusehen oder -riechen sind. Leider gerade nicht in Kreuzberg. :-(
Man ist schon froh, wenn es nur nach Rauch stinkt! Ganz schlimm sind die Aufzüge am Kotti und Hermannplatz. Pisse, Kacke, Gestank von wochenlang Nichtgewaschenen verschlagen einem wirklich den Atem, besonders im Sommer. Aber das führt dazu, dass wir eine weitere Facette des Berliner ÖPNV kennen lernen. Wir entdecken gerade die Buslienien in Berlin ganz intensiv. :-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen